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Die Bereitstellung von CD-Abbildern in Form von iso-Dateien ist in der Open-Source-Welt sehr beliebt und deswegen widme ich einem Beitrag der Verwendung dieser Files unter Linux. Die Norm ISO 9660 beschreibt die Richtlinien für das Dateisystem von CDs bzw. DVDs, woraus auch die Dateiendung entsteht.

Mounten von normalen iso-Files ++++++++++++++++++++++++++++++

Um auf den Inhalt von iso-Dateien zugreifen zu können muss die Datei eingehängt (gemountet) werden. Ich bevorzuge die Methode per mount-Befehl, es gibt aber auch noch die Möglichkeit z.B über cdemu. Ich werde mich aber auf den mount-Befehl beschränken, da er ohne weitere Pakete zu installieren, vorhanden ist. Für das Mounten, werden administrative Rechte gebraucht.

Der Befehl:

root@host:# mount -o loop -t 9660 /path/to/isofile /mountpoint

Beispiel: (Einhängen der Gasterweiterung für Virtualisierungssoftware VirtualBox)

root@host:# mount -o loop -t 9660 /home/philipp/.VirtualBox/VBoxGuestAdditions_3.0.4.iso /mnt

Was bedeutet der Befehl nun:

  • mount ist der Befehl zu Einhängen anderer Dateisysteme in das lokale Dateisystem
  • -o loop mountet das iso als Loopback-Device, was eine Mischform der beiden gängigsten Device-Typen (Block- und Characterdevices) darstellt
  • -t 9660 legt das Dateisystem für das iso-File fest (kann auch weg gelassen werden)
  • /path/to/iso-file ist der Pfad zum Iso-File
  • /mountpointist ein Ordner in dem das CD-Abbild eingehängt wird z.B. /mnt oder jeder beliebige Ordner

Wie kann man das iso-File wieder aushängen:

Für das Aushängen eines Dateisystems gibt es das Gegenstück zum mount-Befehl, nämlich den umount-Befehl, welcher jetzt kurz dargestellt wird.

Der Befehl:

root@host:# umount /mountpoint

Bsp:

root@host:# umount /mnt

Alternative CD-Abbilder mounten ++++++++++++++++++++++++++++++-

Natürlich gibt es zu iso-Dateien zahlreiche Alternativen wie nrg, bin/cue, mdf/mds, die sich meistens im Dateisystem nicht unterscheiden, also mein Tipp: einfach mal mit dem oben dargestellten mount-Befehl probieren, wenn es nicht geht wird mount eine Fehlermeldung erzeugen.

bin/cue-Abbilder +++++++++++++++-

Eine Ausnahme beim Mounten bilden die Abbilder, die in zwei Dateien mit den Endungen .bin und .cue aufgeteilt sind. Diese können nativ nicht mit Linux gemountet werden, aber dafür gibt es das Programm bchunk, welche die bin/cue-Dateien in ein iso-Abbild konvertiert.

Installieren Sie also das Paket bchunk mit Ihrem Paket-Verwaltungsystem (apt, yum, zypper …) und wenden Sie folgenden Befehl an:

you@host:$ bchunk /path/to/bin path/to/cue basename

Bsp:

you@host:$ bchunk image.bin image.cue result

Danach wird sich in dem Ordner ein iso-File befinden.

Erstellen von iso-Abbildern von einer CD +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++-

Jetzt wo wir das das Mounten von iso-Dateien besprochen haben, wenden wir uns dem Erstellen von iso-Dateien aus jeglichen Devices zu. Als Beispiel soll das Erstellen eines iso-Abbilds von einer normalen 700MB CD dienen.

you@host:$ dd if=/dev/srcdevice of=/path/to/iso bs=2048

Bsp:

you@host:$ dd if=/dev/scd0 of=/home/philipp/Desktop/ubuntu904.iso bs=2048

Nach einiger Zeit und Rauschen des DVD-Laufwerks erscheint im Ziel-Ordner die entsprechende iso-Datei.

Das bedeutet der Befehl:

  • dd ist der Befehl für das bitweise Kopieren
  • if=/dev/srcdevice ist der Pfad zum Quell-Device von dem das Abbild erstellt werden soll (Achten Sie auf das Gleichheitszeichen)
  • of=/path/to/iso ist der Pfad zum zu erstellenden iso-File
  • bs=2048 gibt die entsprechende Blocksize für das Dateisystem an (Für CDs/DVDs ist das 2048, für andere Dateisysteme ist das abweichend)

Wenn Sie das iso-File erstellt haben nutzen Sie den mount-Befehl um es einzuhängen.