NIS: Server-Konfiguration
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In diesem Atikel geht es um die Konfiguration des NIS (Network Information System), welches für eine zentrale Authentifizierung der Nutzer eingesetzt werden kann. NIS ist dabei ein Produkt von SUN Microsystems und hieß ehemals „Yellow Pages“, was dann aber aus lizenzrechtlichen Gründen in NIS geändert werden musste. Aus diesem Grund tragen die jeweiligen NIS-Programme auch immer noch ein „yp“ in ihren Namen.
Um eine komplette Benutzerauthentifizierung zu ermöglichen, ist die Freigabe von /home über NFS erforderlich, sodass die Clients dieses Freigabe beim Booten einbinden und die Benutzer somit auf ihre Homeverzeichnisse zugreifen können.
Ich beziehe mich in diesem Artikel auf ein Ubuntu-System, jedoch sollte sich die Konfiguration bei anderen Distributionen nicht erheblich unterscheiden.
Es ist erforderlich, die folgenden Pakete zu installieren. Dies geschieht mit dem Befehl:
root@ubuntu-server]# apt-get install portmap nis
Es muss sichergestellt werden, dass in der Datei /etc/hosts.allow
die
folgende Zeile enthalten ist:
portmap ypserv ypbind rpc.mountd : ALL
Bei der Installation wird nach einem NIS-Domainnamen gefragt, welche entsprechend gewählt werden sollte. Ich werde hier die Domain TUXORIALS verwenden, da die folgende Konfiguration darauf aufbaut.
Danach muss sichergestellt werde, dass folgende Zeile in der
/etc/default/portmap
auskommentiert ist:
OPTIONS="-i 127.0.0.1"
Es ist ebenfalls erforderlich, die Funktion des Dienstes zu bestimmen
(Master, Client oder Slave). Für den Server ist die Variante Master zu
wählen und deshalb ist der Wert der Direktive in der Datei
/etc/default/nis
wie folgt zu ändern:
# Are we a NIS server and if so what kind (values: false, slave, master)?
# NISSERVER=master
Nachfolgend muss dem NIS-Server noch einmal mitgeteilt werden, dass er
auch wirklich der Server ist, indem die Datei /etc/yp.conf
um folgende
Zeile erweitert wird. Dabei sollte die Zeile die einzige dieser Art
sein.
domain TUXORIALS server ubuntu-server
Nachfolgend kann das Makefile für die Erstellung der NIS-Maps bearbeitet
werden. Es befindet sich unter /var/yp/Makefile
und es legt einige
Einstellungen, wie die Mindest-UID der Nutzer, fest. Da die Datei sehr
groß und kompliziert ist, sollte es ausreichen das Makefile ohne
Änderungen zu übernehmen.
Da NIS allgemein als sehr unsicher gilt, muss nun der Zugriff auf den
Server etwas eingeschränkt werden, welches durch die Bearbeitung der
Datei /etc/ypserv.securenets
geschieht. Die Zeile, die wir hinzufügen
müssen, sieht wie folgt aus:
# Eigenes Netz 255.255.255.0
192.168.1.0
Hiermit dürfen nur Clients aus dem Netz 192.168.1.0 auf den NIS-Server zugreifen und sich auch gegebenenfalls authentifizieren. Dies sollten Sie entsprechend Ihres Netzwerkes anpassen.
Nun erfolgt das erste Bauen der NIS-Maps mit dem nachfolgenden Befehl. Es werden dafür alle benötigten Dateien erstellt, was man auch aus den Befehlsausgaben entnehmen kann. Aus diesem Grund kann es auch zu Fehlermeldungen kommen, die aber getrost ignoriert werden können, außer es sind irgendwelche Syntaxfehler, die ausgegeben werden.
root@ubuntu-server #] ypinit -m
Abschließend müssen die Dienste neugestartet werden, was mit folgenden Befehlen geschieht:
root@ubuntu-server #] /etc/init.d/portmap restart
root@ubuntu-server #] /etc/init.d/nis restart
ACHTUNG: Bei jeglicher Änderung an den Nutzerdaten (neuer Nutzer, Passwortänderung) muss folgender Befehl ausgeführt werden. Natürlich bietet sich hier eine Automatisierung mit Hilfe von cron an.
root@ubuntu-server #] make -C /var/yp/
Die Konfiguration auf Seite des Clients wurde in einen eigenen Artikel ausgelagert.