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Wenn Sie im Besitz eines Samsung N130 Netbooks sind und sich über die Freezes, 5 Minuten nach dem Start, ärgern dann gibt es in diesem Beitrag die Lösung dafür.

Das Problem, was die Freude an dem, ansonsten sehr guten Netbook, schmälert, ist die Tatsache, dass sich das N130 nach jedem Starten (egal ob aus dem Ruhezustand, dem Energiesparen) eine Denkpause von 20 Sekunden genehmigt.

In der /var/log/messages ist dann so ein Eintrag zu sehen:

...
[  285.804210] ata1.00: status: { DRDY }
[  290.844079] ata1: link is slow to respond, please be patient (ready=0)
[  295.828084] ata1: device not ready (errno=-16), forcing hardreset
[  295.828105] ata1: soft resetting link
[  296.010535] ata1.00: configured for UDMA/133
[  296.010584] ata1: EH complete
...

Das Problem liegt auf Seiten des BIOS, was von Samsung ausgeliefert wird. Nach 5 Minuten setzt das BIOS nämlich einen Befehl an den Prozessor ab, dass er sich wenn möglich in die Energiesparmodis begeben soll, um Energie zu sparen. Dies führt dazu das IRQs verloren gehen, darunter auch der für den Festplattencontroller und es bis zu 20 Sekunden dauert, bis dies durch einen harten Reset gelöst wird. Samsungs Versuch, dies mit aktualisierten BIOSen zu lösen, schlug bisher fehl, weshalb Tejun Heo einen Patch für den Linux-Kernel entwickelte, der das Problem von Seiten des Kernel löst. Dieser Patch hat es bisher nicht in die offiziellen Distributionskernel geschafft, weshalb ich mich dazu veranlasst sah, einen eigenen Fedora-Kernel mit diesem Patch zu bauen. Der Kernel bezieht sich bisher noch auf Fedora 12 auch wenn es sein kann, dass im Kernel von Fedora 13 dieser Patch ebenfalls enthalten ist. Bis dahin biete ich den Kernel in einem eigenen Repository an.

Der Bug-Report und der Patch, der das Verhalten behebt, ist im Bugtracker auf kernel.org unter folgendem Link zu erreichen.

Bei dem Kernel handelt es sich um den originalen Fedora-Kernel, mit allen Upstream-Patches und Anpassungen plus eben den erwähnten Patch. Den Vorgang des Bauens eines eigenen Kernels unter Fedora, wird ein eigener Artikel beschreiben.

Konfiguration auf dem N130

Legen Sie im Verzeichnis /etc/yum.repos.d/ eine neue Datei mit dem Namen n130kernel.repo an und fügen Sie dort folgenden Inhalt hinein:

[n130kernel]
name=N130 Kernel
baseurl=http://tuxorials.spacequadrat.de/kernelrepo
enabled=1
gpgcheck=0

Nach einem Update mit yum update sollten Sie die neuen Kernel-Pakete erhalten. Wenn Sie nun einen Reboot durchführen, können Sie den neuen Kernel testen, der den Zusatz n130 im Versions-String besitzt.

Sollte es zu einer Kernel Panic kommen, bitte ich um eine Nachricht bzw. Kommentar. Sonst Viel Spaß mit Fedora auf dem N130

[UPDATE] Jetzt wo Fedora 13 erschienen ist, war ich erst einmal ziemlich enttäuscht, weil das neue Fedora-Release noch mit dem Kernel 2.6.33 ausgeliefert wird. Es ist aber schon ein Update auf die Versionen 2.6.24 in Arbeit und sollte in der näheren Zukunft automatisch verteilt werden. Diese Version beinhaltet speziellen Code, um die bekannten Freezes auf dem Samsung N130 zu verhindern.

Wenn man mit den Freezes bis zum Kernel-Update nicht mehr leben will, kann man sich zwei Pakete herunterladen, die einen frühen Build des Kernels enthalten. Sie haben sich trotz der kurzen Historie als sehr stabil erwiesen.

Laden Sie sich die beiden folgenden Pakete herunter:

kernel und kernel-headers

und führen Sie dann folgenden Befehl aus:

root@host #] yum localinstall --nogpgcheck /pfad/zudenkernel/kernel*

Nach einem Neustart sollte in den neuen Kernel gebootet werden und Sie können mit einem Blick in die /var/log/messages überprüfen, ob der oben dargestellte Fehler noch auftritt. Bei mir ist das zum Glück nicht der Fall. Sollte es zu einem Fehler kommen, können Sie beim Booten einfach einen anderen Kernel auswählen.

Wenn dieses Update auf den Kernel dann endgültig vollzogen ist, ist Fedora die ideale Distribution für das Samsung N130, denn andere Distributionen werden erst in Zukunft auf diese Kernel-Version setzen.

Mit Fedora 13 ist es nun auch endlich möglich, die Display-Helligkeit mit der Tastenkombination Fn + Up/Down zu regeln. [/UPDATE]

[2. Update] Ich kann heute (01.09.2010) bestätigen, dass Fedora offiziell den Kernel 2.6.34-6 verteilt. [/2. UPDATE]